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Liebing C. et al. Diabetes, Stoffwechsel und Herz, Band 25, 1, 2016

O R I G I N A L A RT I C L E S   /   O R I G I N A L I E NLiebing et al.: FGM: Schritt- und Zeitanalyse 21Diabetes, Stoffwechsel und Herz, Band 25, 1/2016  www.diabetologie-online.de C. Liebing1 , M. Erbach2 , O. Schnell2,3 , C. Haug1 , G. Freckmann1 FGM ist mit einer Vereinfachung der Messungen assoziiert und kann mögliche Fehlerquellen reduzieren. Einleitung Fortschritte im Bereich von Insulingale- nik, -injektionshilfen und Glukosemo- nitoring-Technologie haben die Mög- lichkeiten der glykämischen Kontrolle bei Patienten mit Diabetes deutlich ver- bessert. Die punktuelle Selbstmessung der Blutglukosekonzentration (SMBG) durch die Patienten hat sich während der zurückliegenden Jahrzehnte zu einem festen Bestandteil der Diabetestherapie entwickelt. Der therapeutische Nutzen einer strukturierten SMBG ist vor al- lem für insulinpflichtige Diabetiker, die im Rahmen einer intensivierten Insulin- therapie ihre Insulindosis basierend auf dem aktuell gemessenen Blutzuckerwert anpassen, unbestritten (1, 2). Momentan ist die SMBG die empfohlene Methode, um therapeutische Entscheidungen zu treffen (1). Allerdings stellt die häufige Blutzuckermessung auch eine erhebliche Belastung für Patienten dar. Das kontinuierliche Glukosemonitoring (CGM), das mittels einer Sonde die in- terstitielle Glukosekonzentration be- stimmt, hat seit seiner Einführung vor rund eineinhalb Jahrzehnten wichtige Fortschritte gemacht. CGM kann zu ei- ner signifikanten Verbesserung der glyk­ ämischen Kontrolle beitragen (3, 4) und wird für verschiedene Patientengruppen zur Therapieunterstützung empfohlen (1, 5). Einer breiteren Anwendung ste- hen in erster Linie die vergleichsweise hohen Kosten entgegen. Einen wesent- lichen Vorteil des CGM gegenüber dem Glukosemonitoring mit einem neu entwickel- ten Sensorsystem: Schritt- und Zeitanalyse Zusammenfassung Das Flash-Glucose-Monitoring (FGM)- System besteht aus einem am Oberarm getragenen subkutanen Sensor und einem mobilen Lesegerät, das die Messwerte erfasst, auswertet und auf einem Display darstellt. Bei jedem Scan werden die ak- tuelle interstitielle Glukosekonzentration, die Messwerte der zurückliegenden acht Stunden und der gegenwärtigeTrend dar- gestellt. Kalibrierungen durch den Patienten mittels einer kapillären Blutglukosemes- sung sind nicht erforderlich. Ziel der Untersuchung war es, den für die Erfassung und Darstellung eines Glukose- werts mit dem FGM-System erforderlichen Arbeits- und Zeitaufwand zu analysieren und mit einer kapillären Blutzuckermessung zu vergleichen. Zu diesem Zweck wurden die erforderlichen Arbeitsschritte für das Ausle- sen der Glukosewerte mit dem FGM-System gezählt und mit den für eine SMBG-Mes- sung benötigten Arbeitsschritten verglichen. Zusätzlich wurden der Zeitaufwand ermittelt und mögliche Fehlerquellen analysiert. Das Auslesen und Darstellen des aktuellen Glukosewerts mit dem FGM-System benö- tigte 3 Arbeitsschritte, mit der SMBG-Mes- sung 34. Der mittlere Zeitaufwand betrug beim FGM etwa 6 Sekunden, mit SMBG bei ordnungsgemäßer Durchführung rund 2 Minuten. Überdies könnte die Reduktion der Arbeitsschritte mit einer Verminderung der potentiellen Fehler assoziiert sein. Die gefundenen Handhabungseffekte des FGM-Systems könnten besonders bei Pa- tienten zumTragen kommen, die ihre Blut- glukose häufig messen müssen. Schlüsselwörter Flash Glucose Monitoring, Blutzucker- selbstmessung, Diabetes, Arbeitsschritte, Fehlerquellen Glucose Monitoring with a Newly Developed Sensor System – Step andTime Analysis Summary The flash glucose monitoring (FGM) system combines a sensor inserted on the back of the upper arm with a portable reading device displaying glucose values after scanning the sensor. Each scan yields current interstitial glucose levels, eight-hour history and a trend arrow; finger-prick cali- brations are not required. The aim of the study was to analyse the time and handling effort required in FGM for com- parison against conventional self-monitoring of blood glucose (SMBG) systems.The steps required for a sensor glucose value were counted and compared to steps needed for a capillary blood glucose (BG) measurement. Furthermore the time required and potential error sources were analyzed. Three steps were required on average to scan and display a glucose result using FGM compared to 34 using capillary BG measurement, and the time required for a single glucose measurement was around six seconds using FGM vs. around two minutes using the SMBG system.The fewer steps in FGM may also lead to fewer potential error sources. In conclusion, the handling aspects in FGM may well prove particularly valuable in patients requiring several BG measure- ments per day. Key words flash glucose monitoring, self-monitoring blood glucose, diabetes, handling, error potential C. Liebing Diabetes Stoffw Herz 2016; 25: 21 – 27 1) Institut für Diabetes-Technologie Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH an der Universität Ulm, Ulm 2) Sciarc, Baierbrunn 3) Forschergruppe Diabetes e. V. am Helmholtz-Zentrum München

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