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Schubert O. et al. Diabetes, Stoffwechsel und Herz, Band 24 6/2015

Schubert et al.: Quantität und Qualität von verfügbaren GlukoseinformationenO R I G I N A L I E N   /   O R I G I N A L A RT I C L E S 374 www.diabetologie-online.de  Diabetes, Stoffwechsel und Herz, Band 24, 6/2015 im Schnitt 63,8 Jahre alt, seit 15,8 Jah- ren an Diabetes erkrankt und hatten einen HbA1c -Wert von 7,9 %. Patientenperspektive Erlebte Hypoglykämien und Wahrnehmung von Symptomen 11,9 % aller befragten Patienten gaben an, im vergangenen Jahr mindestens eine Hypoglykämie erlebt zu haben, bei wel- cher sie Hilfe durch Dritte in Anspruch nehmen mussten. Patienten mit T1DM berichteten häufiger als Patienten mit T2DM, dass sie die Hilfe Dritter bei er- lebten Hypoglykämien in Anspruch neh- men mussten (p < 0,05; Fischers Exakter Test) (Abbildung 3). 76,2 % der Patienten gaben an, (fast) im- mer oder meistens Anzeichen zu spüren, wenn ihr Blutzuckerspiegel zu niedrig war. Manchmal oder (fast) nie spürten 23,8 % der Patienten Anzeichen einer Hypoglyk- ämie. Hierbei waren Patienten mit T1DM tendenziell sensitiver: 92,3 % spürten manchmal bis immer Anzeichen einer Hypoglykämie im Vergleich zu 84,2 % der Patienten mit T2DM (Abbildung 4). Wahrnehmung klinischer Symptome 49,2 % aller Patienten gaben an, in den letzten vier Wochen mindestens einen Blutzuckerwert unter 70 mg/dl (3,9 mmol/l) mit Symptomen einer Un- terzuckerung bemerkt zu haben, wobei 83,1 % der Patienten mit T1DM, aber nur 38,5 % der Patienten mit T2DM die Symptome bei dieser Glukosekonzentra- tion wahrgenommen hatten (p < 0,0001; Fischers Exakter Test). 25,1 % aller Patienten berichteten min- destens einmal Blutzuckerwerte unter 70 mg/dl (3,9 mmol/l), ohne Symptome einer Unterzuckerung erlebt zu haben, wobei dies für 44,9 % der Patienten mit T1DM, aber nur für 18,9 % der Pati- Abb. 3: Anteil Patienten mit Unterzuckerungen und der Notwendigkeit von Hilfe durch Dritte in den letzten 12 Monaten, getrennt nachTyp-1-Diabetes (T1DM),Typ-2-Diabetes (T2DM) und Gesamtstichprobe. 25 20 15 10 5 0 UnterzuckerungenmitHilfeDritter(%) ■ 6 – 10 ■ 3 – 5 ■ 1 – 2 T2DM gesamtT1DM 6,41 2,15 3,22 1,28 1,29 1,2912,82 5,58 7,4 enten mit T2DM zutraf. Nach eigener Aussage nahmen 51,8 % der Patienten Symptome einer Unterzuckerung ab ei- nem Blutzuckerwert von 60 bis 69 mg/ dl (3,3 – 3,8 mmol/l) wahr, gefolgt von 14,5 %, die Symptome ab einer Schwel- le von 50 bis 59 mg/dl (2,8 – 3,2 mmol/l) wahrnahmen. Erst unterhalb von 50 mg/ dl (2,8 mmol/l) bemerkten 2,9 % aller Patienten und weitere 2,9 % sogar erst unterhalb von 40 mg/dl (2,2 mmol/l) die Symptome einer Unterzuckerung. Zwi- schen Patienten mit T1DM und T2DM gab es bezüglich der subjektiven Wahr- nehmung von Symptomen in Abhängig- keit vom gemessenen Blutzuckerwert keinen Unterschied. Ihre Wahrneh- mung für eine Unterzuckerung schätzten 20,9 % der Patienten als mittel, 28,9 % als hoch und weitere 30,9 % als sehr hoch ein, ohne Unterschiede zwischen den Gruppen. Ärztliche Perspektive Geschätztes Hypoglykämierisiko im Folgemonat Basierend auf den Daten, die ihnen zu den Routinevisiten der Patienten vor- lagen, bewerteten die Ärzte das Risiko für eine schwere Hypoglykämie im fol- genden Monat überwiegend als niedrig (59,2 %) und in 26,4 % als mittel bis hoch (Abbildung 5). Ein hohes Risiko war dabei definiert als eine Wahrschein- lichkeit > 50 %, ein mittleres als eine Abb. 4: Selbsteinschätzung der Patienten bezüglich des Bemerkens von Anzeichen einer Un- terzuckerung, getrennt nachTyp-1-Diabetes (T1DM),Typ-2-Diabetes (T2DM) und Gesamtstich- probe. Ihre Wahrnehmung für eine Unterzuckerung schätzten 20,9 % als mittel, 28,9 % als hoch und weitere 30,9 % als sehr hoch ein. 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 BemerkenvonAnzeichen einerUnterzuckerung(%) ■ nicht beantwortet ■ nicht auswertbar ■ (fast) nie Anzeichen ■ manchmal Anzeichen ■ meistens Anzeichen ■ (fast) immer Anzeichen T2DM gesamtT1DM 17,95 16,67 6,41 57,69 14,59 10,3 12,88 59,23 15,43 11,9 11,25 58,84

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