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Schubert O. et al. Diabetes, Stoffwechsel und Herz, Band 24 6/2015

O R I G I N A L A RT I C L E S   /   O R I G I N A L I E NSchubert et al.: Quantität und Qualität von verfügbaren Glukoseinformationen 375Diabetes, Stoffwechsel und Herz, Band 24, 6/2015  www.diabetologie-online.de Wahrscheinlichkeit > 10 % und < 50 % und ein niedriges Risiko als eine Wahr- scheinlichkeit < 10 %. Betrachtet man das Risiko getrennt nach Diabetestyp, so hatten nach Einschätzung ihrer Ärz- te deutlich mehr Patienten mit T1DM ein mittleres oder hohes Risiko, von ei- ner schweren Hypoglykämie betroffen zu sein (44,9 %), als die Patienten mit T2DM (20,2 %). Gefährdungsfaktoren für schwere ­Hypoglykämien Bei 8,0 % bzw. 9,0 % der Patienten sahen Ärzte entweder berufliche oder freizeitbedingte Gefährdungsfaktoren für schwere Hypoglykämien. Für nur 2 % der Patienten sahen die Ärzte so- wohl berufliche als auch freizeitbeding- te Gefährdungsfaktoren. Getrennt nach dem Diabetestyp schätzten Ärzte, dass Patienten mit T1DM sowohl beruf- lich (15,4 %) als auch in ihrer Freizeit (14,1 %) häufiger Gefährdungsfaktoren für schwere Unterzuckerungen ausge- setzt waren als Patienten mit T2DM (5,6 % und 7,3 %) (p < 0,0001 bzw. p < 0,0017; χ2 -Test). Eignung der Glukosedaten für ­Therapieentscheidungen Als Basis für eine Therapieentscheidung bewerteten Ärzte die vorliegenden Glu- kosedaten in 70,7 % der Fälle als aus- reichend bzw. hervorragend geeignet. In 29,3 % der Fälle schätzten sie die Daten­ lage als mangelhaft (15,4 %) oder un- brauchbar (13,8 %) für eine therapeu- tische Entscheidung ein (Abbildung 6). 50,8 % der Ärzte gaben abschließend an, dass sie die Therapie weiter anpassen würden, wenn sie das Risiko für Hypo- glykämien besser abschätzen könnten bzw. mehr Kontrolle hätten. Bewertung der glykämischen Kontrolle Ähnliche Anteile ergaben sich für die Beurteilung der glykämischen Kon- trolle der Patienten auf Basis der zur Verfügung gestellten Glukosedaten: In 63,1 % der Fälle erachteten die Ärzte die glykämische Kontrolle als ausreichend (38,3 %) oder hervorragend (24,8 %) geeignet, während sie in 37,0 % der Fäl- le nicht ausreichend (25,1 %) oder nicht sicher beurteilbar (11,9 %) war. Ableitung von Behandlungsempfehlungen In 73,3 % der Fälle empfahlen Ärzte kei- ne Veränderung der Medikation. Wur- de die Therapie angepasst, handelte es sich in 18,8 % aller Fälle um eine In- tensivierung der Insulintherapie oder der Therapie mit Sulfonylharnstoffen. In 5,7 % aller Fälle wurden orale The- rapien ohne hypoglykämisches Potenti- al (DPP (Dipeptidylpeptidase)-4-Hem- mer, SGLT (sodium-dependent glu­cose transporter)-2-Hemmer, GLP (glucagon- like peptide)-1-Agonisten oder Metfor- min) intensiviert. Nur in wenigen Fällen wurde eine Therapie auf Insulin bzw. Metformin umgestellt (1,9 %) bzw. von Insulin oder Metformin auf ein Medika- ment ohne hypoglykämisches Potential verändert (0,2 %). Diskussion In dieser bundesweiten Datenerhebung wurden Daten von 311 Patienten mit 50,8 % der Ärzte würden die Therapie weiter anpassen, wenn sie das Risiko für Hypoglykämien besser abschätzen könnten. Abb. 5: Einschätzung des Risikos für eine schwere Hypoglykämie im Folgemonat durch den behandelnden Arzt, getrennt nachTyp-1-Diabetes (T1DM),Typ-2-Diabetes (T2DM) und Ge- samtstichprobe. 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 RisikofürschwereHypoglykämie(%) ■ hoch (p > 50 %) ■ mittel (10 % < p < 50 %) ■ niedrig (p < 10 %) ■ Daten unbrauchbar/nicht vorhanden T2DM gesamtT1DM 39,74 37,18 7,69 15,39 65,67 18,88 1,29 14,16 59,16 23,47 2,89 14,48 Abb. 6: Bewertung der Glukosedaten in Hinblick auf eineTherapieentscheidung, getrennt nachTyp-1-Diabetes (T1DM),Typ-2-Diabetes (T2DM) und Gesamtstichprobe. 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 QualitätderGlukosedaten(%) ■ unbrauchbar ■ mangelhaft ■ ausreichend ■ hervorragend T2DM gesamtT1DM 21,79 14,1 19,23 44,87 48,93 15,88 12,02 23,18 42,12 15,43 13,83 28,62

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