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Schlüter S. PERFUSION 2015, 28, 123-133

125 Perfusion 04/2015 28. Jahrgang © Verlag PERFUSION GmbH S. Schlüter: Ambulantes Glukoseprofil versus Blutzuckertagebuch – Ergebnisse einer Befragung von niedergelassenen Diabetologen in Deutschland Die Perzentilen-Felder zeigen den Me- dian, die 25. bis 75. Perzentile, sowie die 10. bis 90. Perzentile, was eine schnelle Übersicht und Erkennung von Mustern in den Glukoseverläufen ermöglicht [11]. Mittels AGP lassen sich somit die großen Datenmengen der kontinuierlichen Glukosemessung aggregieren und in einem standardi- sierten und einfach verständlichen Dia- gramm darstellen [9]. Um die Akzeptanz und die Praktika- bilität dieser Art der Darstellung von kontinuierlichen Glukosedaten in der täglichen Praxis zu analysieren, wurde das AGP-Konzept im Rahmen einer Online-Evaluierung niedergelassenen Diabetologen vorgestellt. In einem experimentellen Teil der Befragung wurden die Teilnehmer gebeten, an- hand von 2 Fallbeispielen den Nutzen der AGP-Darstellung für das Moni- toring, die Analyse der glykämischen Kontrolle sowie die erforderlichen Therapieanpassungen im Vergleich zur herkömmlichen Dokumentation von Blutzuckerwerten in Form von Tage- bucheinträgen zu bewerten. Zielsetzung und Methode Einbezogen in die etwa 20-minüti- ge Online-Evaluierung wurden 80 in Deutschland niedergelassene Diabeto- logen. Die teilnehmenden Ärzte muss- ten seit mindestens 2 Jahren in einer eigenen Praxis niedergelassen sein und mindestens 5 Patienten pro Quartal selbst auf eine intensivierte Insulin- therapie (ICT) einstellen. Rekrutiert wurden die Teilnehmer in einem vali- dierten Ärztepanel (DocCheck Panel Deutschland). Die Befragung verfolgte 3 Ziele: 1. die Identifizierung und Bewertung der aktuell in der Praxis für die Auswertung von Glukosedaten ge- nutzten Verfahren. Durch die Be- antwortung von 23 Fragen sollten die Ärzte Auskunft darüber geben, wie die Glukosewerte durch die Pa- tienten dokumentiert und in der Schwerpunktpraxis analysiert wer- den. 2. die Beurteilung von 2 reellen Fall- beispielen anhand eines AGP oder eines typischen Tagebuchs (Abb. 2a, b). Hierzu wurden die Ärzte ge- beten, Aussagen zu den jeweiligen Fällen sowie vorgeschlagene Thera- pieanpassungen mit „richtig“ oder „falsch“ bzw. mit „sinnvoll“ oder „nicht sinnvoll“ zu bewerten. Die Antworten wurden anschließend mit denen eines Expertengremiums verglichen. Des Weiteren sollte un- tersucht werden, mit welcher Art der Darstellung die Diabetologen schneller zu ihrer Beurteilung kom- men. 3. die subjektive Bewertung der je- weiligen Form der Dokumentation/ Darstellung der Glukosedaten. Für die Beurteilung der beiden Fall- beispiele wurden typische Blutzucker- tagebücher aus vorliegenden kontinu- ierlichen Glukosedaten (CGM) durch eine von Abbott entwickelte Simulati- onssoftware generiert. Die simulierten Tagebücher enthielten 4 Blutzucker- messwerte pro Tag, die aus 4 defi- nierten Zeitintervallen (06:00–09:00, 11:00–14:00, 17:00–20:00 und 21:00– 23:00) nach dem Zufallsprinzip von Glukose [mg/dl] Uhrzeit Ambulantes Glukoseprofil Abbildung 1: Beispiel für ein ambulantes Glukoseprofil (AGP). Im Mittelpunkt des Profils befindet sich die Medianlinie, die den mittleren Gluko- sewert zur jeweiligen Tageszeit darstellt. Die 25. bis 75. Perzentile zeigen 50 % der um den Median gestreuten Glukosewerte an. Zwischen dem 10. und 90. Perzentil liegen 80 % aller gemessenen Glukosewerte [11]. 00:00 02:00 04:00 06:00 08:00 10:00 12:00 14:00 16:00 18:00 20:00 22:00 00:00 350 300 250 200 150 100 50 0 180 80 ZIELBEREICH Perfusion 04/201528. Jahrgang © Verlag PERFUSION GmbH 00:0002:0004:0006:0008:0010:0012:0014:0016:0018:0020:0022:0000:00

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