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Schlüter S. PERFUSION 2015, 28, 123-133

128 Perfusion 04/2015 28. Jahrgang © Verlag PERFUSION GmbH S. Schlüter: Ambulantes Glukoseprofil versus Blutzuckertagebuch – Ergebnisse einer Befragung von niedergelassenen Diabetologen in Deutschland der Simulationssoftware ausgewählt wurden (Abb. 3). Die teilnehmenden Ärzte wurden mit dem Ziel einer 1:1-Randomisierung auf 2 Monaden aufgeteilt (Abb. 4), sodass ihnen pro Kasuistik entweder eine Ta- gebuchdarstellung oder ein AGP zur Verfügung stand, jedoch niemals beide Arten der Dokumentation/Darstellung. Vor der Bearbeitung einer Kasuistik mittels AGP erhielten die Diabetologen eine kurze Erklärung des zugrunde lie- genden Konzepts. Sowohl AGP-Profile als auch Tagebücher zeigten Daten von insgesamt 14–16 Tagen. Zu beiden Ka- suistiken wurden jeweils 5 Aussagen zu Auffälligkeiten in den Glukosepro- filen und 4 Empfehlungen für mögli- che Therapieanpassungen präsentiert, denen die Befragten zustimmen oder nicht zustimmen konnten. Die Antwort „weiß nicht“ war ebenfalls möglich. Zur Auswertung wurden die Antworten mit den Konsensus-Antworten des Ex- pertengremiums (s.u.) verglichen und die Übereinstimmungsraten bestimmt. Die Zeit vom Start der Bearbeitung ei- ner Kasuistik bis zum Abschluss wurde automatisch erfasst und zur Auswer- tung gespeichert. Für die Analyse der quantitativen Parameter („richtige“ bzw. „falsche“ Antworten und Bearbei- tungszeit) wurde ein Chi-Quadrat Test (Fisher’s Exact Test) angewendet. Insgesamt enthielt die Online-Befra- gung 47 Fragen. Alle Antworten wur- den statistisch ausgewertet und die Ergebnisse in Form von Diagrammen dargestellt. Experten-Konsensus-Antworten Fünf Experten, die Mitglieder des Ab- bott Diabetes Care Advisory Board sind, wurden gebeten, die beiden Fall- beispiele zu beurteilen und einen Fra- gebogen mit richtigen und falschen Aussagen zu den Auffälligkeiten der Glukoseprofile sowie eine Reihe von Fragen mit sinnvollen und nicht sinn- vollen Therapieanpassungsempfehlun- gen zu bearbeiten. Die Antworten der Experten zu Aussagen und Therapie- anpassungsempfehlungen wurden an- schließend verglichen und jeweils die Antwort mit maximalem Konsensus CGM-Daten Simuliertes Blutzuckertagebuch Abbildung 3: Schematische Darstellung der Simulation eines 4-Punkte-Blutzuckertagebuches auf Basis von kontinuierlichen Glukosedaten. ausgewählt. Diese Experten-Konsen- sus-Antworten dienten für die Aus- wertung als „richtige“ Antworten und „sinnvolle“ Therapieanpassungen. Ergebnisse Alle Antworten der 80 befragten Ärzte wurden in die Analyse einbezogen. Dokumentation und Analyse von Blutzuckerwerten in der Praxis aus Sicht der Teilnehmer Der erste Teil der Studie befasste sich mit der Frage, in welcher Form die insulinpflichtigen Patienten ihre Blut- zuckerwerte für die Kontrolle beim Arzt zuhause dokumentieren und wie gut sich diese Daten für eine Analy- se in der Praxis eignen. Für 93 % der befragten Ärzte ist die Dokumentation der Blutzuckerwerte relevant für die Therapieoptimierung zu den Kont- rollterminen sowie für die tägliche häusliche patientenindividuelle The- rapieanpassung. Aber nur 78 % der insulinpflichtigen Patienten stellen dem Diabetes-Team zum Kontrollter- min eine Dokumentation ihrer Blut- zuckerwerte zur Verfügung. Knapp die Hälfte davon (47 %) führt ein handschriftliches Tagebuch, 22 % ver- wenden ein Blutzuckermessgerät mit Abbildung 4: Monadische Aufteilung der Stichprobe für die Beurteilung der beiden Fallbei­- spiele. Kasuistik Patient 1 Kasuistik Patient 2 72 115 112 192 64 155 212 134 134 113 73 131 95 142 183 176 Perfusion 04/201528. Jahrgang © Verlag PERFUSION GmbH 72115112192 64155212134 13411373131 95142183176

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